Open NIC - das geheime Web
02. März 2009, 22:51 | 0 KommentareGLUE, GEEK und FREE anstatt DE, COM und ORG. Ein geheimes, separates Netz im WWW? Was wie ein makabrer Hacker-Scherz aussieht, beschreibt Domains, die vom alternativen DNS-System OpenNIC unterstützt werden.
Web-Freaks, die halblegale Inhalte vor den Augen der breiten Masse verstecken wollen, müssen sich weder in Underground-Foren zurückziehen noch hinter passwortgeschützen Webseiten verbarrikadieren. Es genügt, sich eine der zahlreichen Alternativ-Domains zu sichern, um für Web-Surfer komplett unsichtbar zu werden. Möglich machen es alternative Server zum Domain Name System (DNS), die weltumspannende Netzwerke betreiben und sich vereinfacht ausgedrückt als Parallel-World-Wide-Webs bezeichnen lassen.
Das Internet der Rebellen
In regelmäßigen Abständen regt sich die weltweite Internetgemeinde über die Vordegehensweise bei der Domain-Vergabe auf. Der Hauptvorwurf, der der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, kurz ICANN (www.icann.org) gemacht wird, ist, dass sie die wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika über alles andere stellt.
Diese einseitige Interessenberücksichtigung zeigt sich nicht zuletzt an der restriktiven Handhabung bei der Vergabe von COM- und NET-Domains, bei der US-amerikanische Unternehmen in der Regel bevorzugt werden. Auch die Tatsache, dass stets mehrere Jahre ins Land gehen, bis endlich einmal von der ICANN neue Domains zugelassen werden, nervt engagierte Anwender.
Versuche, die Dominanz der ICANN zu brechen, gab es immer wieder. Ziel aller Bemühungen war - und ist es immer noch -, ein alternatives Netz von DNS-Servern zu etablieren, das nicht nur die gängigen DE-, COM- und ORG-Domains unterstützt. Große Unterschiede gibt es aber bei den Beweggründen. Berühmt-berüchtigt ist in diesem Zusammenhang Eugene Kashpureff (kashpureff.org/ekashp/), ein Entwickler, der über sein Unternehmen AlterNIC-Domains wie LTD, SEX und MED vermarkten wollte.
Um auf sich aufmerksam zu machen, hackte er im Juli 1997 die Webseite des Internet-Registrars InterNIC und leitete alle an www.internic.net gerichteten Anfragen auf seine Webseite www.alternic.net um. Nach einer spektakulären Flucht wurde Kashpureff in Kanada gefasst, an die USA ausgeliefert und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Nicht auf Profit sind hingegen die Betreiber von OpenNic aus. Das Projekt, das von einem Posting auf der Webseite Kuro5hin angestoßen wurde, finanziert sich selbst. Unterstützt werden die Domains .bbs, .free, .fur, .geek, .glue, .indy, .ing, .null, .oss und .parody.
Betriebssystem konfigurieren
Doch bevor Sie in die alternativen WWW-Welten kommen, müssen Sie Ihr Betriebssystem neu konfigurieren. Bisher ist es so: Tippen Sie eine URL wie www.magnus.de in Ihren Browser ein, wird diese Anfrage an einen DNS-Server geleitet, der die URL in die entsprechende IP-Adresse umrechnet, sodass Ihr Rechner eine Verbindung mit dem Zielserver herstellen kann.
Mit Domains wie .geek, .free und .glue können die normalen DNS-Server, die das Rückgrat des allseits bekannten World Wide Webs bilden, allerdings nichts anfangen. Der Weg in die Welt von OpenNIC und Konsorten führt also ausschließlich über alternative DNS-Server. Damit Ihr Computer zukünftig alle DNS-Anfragen an diese DNS-Server sendet, müssen Sie das Betriebssystem entsprechend umkonfigurieren.
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Kurze URL:
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Das ist ziemlich viel Geld für die URL einer Website. Vor allem für den Verkäufer dürfte es sich aber bereits ausgezahlt haben.
Mit größerer Auswahl an KI-Beschleunigern sollen die Kosten sinken. Insbesondere beim Inferencing sollen die teuren Nvidia-Chips ersetzt werden.
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