Querdenker betreiben Online-Pranger für angebliches "Corona-Unrecht"
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Online-Pranger will Beweise für Zivilisationsverbrechen sammeln. Betrieben wird die Seite von einem Radiosender, hinter dem ein bekannter Verschwörungserzähler steckt
Auf der Website "Ich habe mitgemacht" veröffentlichen Corona-Leugner, Maßnahmengegner und Impfverweigerer Beweise für angebliches "Corona-Unrecht", das die Personen begangen haben sollen. Dafür reicht oft schon ein Tweet oder ein Instagram-Posting mit einem Aufruf zum Tragen der Maske aus. In der Querdenker-Szene erhält die Seite regen Zuspruch und auch kostenlose Mitarbeiter: Denn die melden eifrig Zitate, Artikel und Kommentare zu Corona-Maßnahmen ein, und der Autor wird an den Pranger gestellt.
Das geschieht ganz einfach per Online-Formular. Ein Klick genügt, und den unfreiwillig Geouteten wird "Zivilisationsbruch", Menschenverachtung und Drangsalierung vorgeworfen. Über 1.400 Personen aus Politik, Medien, dem Bildungs- und Gesundheitswesen und von Behörden finden sich bereits auf der Seite. Das nimmt teilweise absurde Ausmaße an: Selbst ein Anbieter von Pornofilmen geriet ins Visier der Querdenker - aufgrund eines zweideutigen Wortwitzes.
Aber gerade der Fall Lisa-Maria Kellermayr beweist: Daran ist nichts zu lachen, der Mob tobt, bedroht und verfolgt unerbittlich. Im Fall der jungen Ärztin aus Oberösterreich bis in den Suizid. Als Register zur Jagd auf Menschen will sich der Betreiber freilich nicht verstanden wissen. Es handle sich lediglich um ein Dokumentationszentrum, das von einem "grundsoliden Kreis besorgter Archivare" betrieben werde, so die Eigendefinition.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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