"Zu viele Nachrichten": Telegram sperrt Wiener Flüchtlingshelferin aus ihren eigenen Chats aus
05. August 2022, 14:28
| 0 KommentareDie Plattform lässt Tanja Maier nur mehr eingeschränkt mit Geflüchteten kommunizieren. Diese warten auf ihre Lebensmittelkarten
Während sich Rechtsradikale wie Attila Hildmann oder staatsfeindliche Querdenker auf der Plattform Telegram organisieren und radikalisieren, wird die Flüchtlingshelferin Tanja Maier von der Plattform ausgesperrt. Maier ist sauer:
Das ist verrückt. Telegram lässt mich nicht einmal mehr Menschen schreiben, mit denen ich in der Vergangenheit in Kontakt war.
Maier, die gebürtige Kanadierin und Wahl-Wienerin, ist für viele Geflüchtete dank ihrer Sprachkenntnisse auch die erste Adresse, wenn sie abseits von der Lebensmittelbeschaffung Hilfe brauchen. So verschickte sie gestern mehrere Hundert Mal die gleiche PDF-Datei mit der Anmeldung für die Familienbeihilfe. Offenbar bewertete Telegram das als Spam-Versuch und sperrte Teile von Maiers Account ohne Vorwarnung.
Mehrere User haben Ihre Nachrichten als störend empfunden und sie an unsere Moderatoren zu Untersuchung weitergeleitet
... wurde ihr mitgeteilt.
Maier kann nun keine Dateien mehr teilen oder Personen zu Gruppen oder Kanälen hinzufügen. Aber selbst der Nachrichtenaustausch mit Menschen, die bereits mit Maier in Kontakt waren, wurde eingeschränkt. Den Account wieder freizuschalten gestaltet sich als schwierig, denn bei Telegram gibt man sich wenig kooperativ. Maier musste mit einem Chatbot verhandeln - erfolglos.
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