Alle Youtube-Videos der Welt passen auf ein paar Gramm künstliche DNA
04. Mai 2021, 17:27 | 0 KommentareZwei Forscher der ETH Zürich haben einen neuartigen Datenspeicher entwickelt. Darauf können sie immense Datenberge speichern. Nun sind sie für den europäischen Erfinderpreis nominiert.
Musik oder eine Serie in DNA speichern? Was tönt wie Science-Fiction ist bereits Realität. So haben die zwei ETH-Professoren Robert Grass und Wendelin Stark bereits im Jahr 2018 Teile des Albums "Mezzanine" von Massive Attack in DNA abgelegt. Letztes Jahr speicherten sie die erste Episode der deutschen Netflix-Serie "Biohackers" in künstlichem Erbgut.
Die Technologie der ETH-Forscher hat einen praktischen Nutzen: Denn bisher ist es nur sehr schwer möglich, Daten über Jahrhunderte hinweg aufzubewahren. Genau das soll nun möglich werden. Die Chemiker nutzen dazu synthetische DNA. Ungeschützt zersetzt sich dieses Material relativ schnell. Mit ihrem Verfahren ist es ihnen aber gelungen, die Daten in winzige Glaskügelchen zu versiegeln.
In einer Menge von ein paar Gramm synthetischer DNA lassen sich so 400000 Terabyte Daten speichern. Das entspricht allen momentan auf Youtube verfügbaren Filmen.
Daten, die mit der Methode der ETH-Forscher gespeichert werden, könnten Jahrhunderte überdauern. In einem Test bei einer einwöchigen Lagerung von 70 Grad Celsius war eine fehlerfreie Datenwiederherstellung möglich. Der Zeitraum und die erhöhte Temperatur entspricht der Umwelteinwirkung von 2000 Jahren Lagerung bei durchschnittlichen Temperaturen in Mitteleuropa.
Allerdings sind heute die Kosten für das Schreiben von künstlicher DNA noch zu hoch, dass eine Anwendung im Alltag Sinn macht.
Mehr dazu findest Du auf 20min.ch
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