Wer wird zuerst gegen Covid-19 geimpft? Greift der Impfstoff in mein Erbgut ein?


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BeitragSo 27. Dezember, 2020 22:50
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Bild: Pixabay

In Österreich hat das Impfen gegen Covid-19 begonnen. Die "Kleinezeitung" hat schon vorab Experten um die wichtigsten Antworten gebeten: Welche Nebenwirkungen sind aufgetreten? Wer wird zuerst geimpft?

Am 27. Dezember hat die Impfkampagne gegen Covid-19 in Österreich begonnen: Die Pensionistin Theresia Hofer ist als erste Österreicherin gegen das Coronavirus geimpft worden. Ursula Wiedermann-Schmidt, Vorsitzende der österreichischen Impfkommission, injizierte Hofer und vier weiteren Patienten je eine Dosis der ersten in der EU zugelassenen Corona-Vakzine von BioNTech/Pfizer.

Den gesamten Text findet ihr unter: https://www.kleinezeitung.at/lebensart/gesundheit/5907430/Leser-fragen-Experten-antworten. Dies ist nur ein kleiner Überblick bzw. Zusammenfassung.

Hier die medizinischen Fakten:

Wie kann es sein, dass die Impfstoffe schon jetzt zugelassen werden?

Zitat:
Es gab schon einen riesigen Startvorteil, da man bereits Anfang Jänner die Virussequenz hatte und daher wusste, gegen welche Ziele am Virus sich der Impfstoff richten muss


... sagt Zeitlinger. Weiter beschleunigt wurde der Prozess dadurch, dass die Studienphasen ineinander verschachtelt wurden, wie der Experte erklärt:

Zitat:
Normalerweise mache ich die ersten Studien an Menschen mit verschiedenen Produkten, schaue mir dann an, welches ist das Beste, und picke mir das heraus. Dann beginne ich die nächste Studie zu planen


... sagt Zeitlinger – so vergehen Monate, bis der nächste Studienschritt überhaupt startet. In der Corona-Pandemie allerdings wurden diese nächsten Studienphasen schon geplant, während die vorhergehende Studie noch am Laufen war.

Zitat:
Hätte der Impfstoff nicht funktioniert, hätten die Firmen einfach Pech gehabt – dieses Risiko ist man eingegangen


... sagt Zeitlinger.

Auch Florian Krammer, Impfstoffforscher mit steirischen Wurzeln in New York, sagt:

Zitat:
Was den Unterschied ausgemacht hat, war, dass kein Gedanke daran verschwendet werden musste, wie viel Geld hier verbraucht wird.


Innerhalb kürzester Zeit wurden Milliarden ausgegeben - unter normalen Umständen versuchen Herstellerfirmen finanzielle Risiken tunlichst zu vermeiden.



Greift der Covid-Impfstoff in mein Erbgut ein?

Zeitlinger beruhigt: „Diese Impfstoffe können nicht in unsere DNA eingreifen.“ Der Experte erklärt das mit einem Vergleich: Die DNA ist wie ein Kochbuch voll mit Rezepten, um bestimmte Eiweißstoffe herzustellen. Das Rezept wird mittels der Messenger-RNA zu den Zellfabriken transportiert und dort hergestellt. Über den Impfstoff wird ein solches Rezept in den Körper gebracht und in den Zellfabriken produziert.



Ich hatte bereits Covid-19, brauche ich trotzdem eine Impfung?

Infektionsexperte Herwig Kollaritsch sagt:

Zitat:
Wir wissen noch nicht, wie lange ein Mensch nach einer Covid-19-Erkrankung immun gegen das Virus ist.


Dass eine Immunität nach der Erkrankung besteht, davon gehen Experten jedoch aus – gibt es weltweit trotz Millionen Infizierter doch nur einige wenige beschriebene Fälle, wo es nach einer durchgemachten Infektion zu einer zweiten Ansteckung kam.

Wenn genügend Impfstoff vorhanden ist, können sich auch Menschen, die bereits Covid-19 hatten, impfen lassen – es kann dadurch nichts passieren, die schon vorhandene Immunität wird durch die Impfung verstärkt. Ist der Impfstoff allerdings knapp, genüge es, sich nach sechs Monaten impfen zu lassen – denn so lange hält die Immunität nach der Erkrankung mindestens an.



Was ist aus den Impfstoffstudien bekannt: Welche Nebenwirkungen sind aufgetaucht?

Zitat:
Bevor wir einen Impfstoff tatsächlich verabreichen, werden die Impfstoffe einer Arzneimittelprüfung im Rahmen eines europäischen Zulassungsverfahrens unterzogen


... sagt Markus Zeitlinger. Nur wenn das Risiko-Nutzen-Profil positiv sei, würde der Impfstoff zugelassen. Laut Zeitlinger müsse man zum Thema Nebenwirkungen zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterscheiden.

Zitat:
Impfreaktionen sind bei allen Impfungen aufgetreten, dazu gehören Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, leichtes Fieber, aber alles nur kurzzeitig.


Jene Impfstoffe, die nun kurz vor der Zulassung stünden, seien "sehr potent" zeigten eine hohe Schutzwirkung zwischen 70 und 95 Prozent, sagt Zeitlinger – daher könnten die Impfreaktionen auch stärker ausfallen.

Zitat:
Diese Symptome zeigen: Das Immunsystem reagiert und das ist gut so.


Herwig Kollaritsch:

Zitat:
Bei der Pfizer-Biontech-Studie sind zwei Dinge aufgefallen: Unter den Geimpften traten vier Fälle einer vorübergehenden Lähmung eines Gesichtsnervs auf, Faszialisparese genannt. Die Häufigkeit, mit der das auftrat, entsprach aber der sogenannten Hintergrund-Inzidenz: Die Erkrankung ist nicht häufiger vorgekommen, als man sie auch in der Allgemeinbevölkerung ohne Impfung erwarten würde. Zweitens haben wir von zwei Fällen von allergischen Reaktionen gehört, darauf sollte man ein Augenmerk haben, aber auch das ist etwas, das sofort auftritt. Als impfender Arzt weiß man, wie man damit umgeht.




Die Studienprobanden wurden nur kurze Zeit beobachtet - was ist mit Langzeitfolgen?

Darauf antwortet Impfexperte Herwig Kollaritsch:

Zitat:
Die überwiegende Zahl von schweren Nebenwirkungen nach einer Impfung treten innerhalb der ersten zwei Monate auf. Alles, was danach auftritt, ist sehr selten und auch in der kausalen Relation zur Impfung strittig.




Bin ich durch eine Impfung vollständig vor der Erkrankung geschützt oder kann ich trotzdem eine milde Form bekommen?

Die Studien waren darauf angelegt, Unterschiede bei symptomatischen Infektionen zu zeigen. Zehntausende Menschen wurden geimpft. Wenn ein Studienteilnehmer Beschwerden zeigte, wurde ein Coronatest gemacht.

Zitat:
Wir wissen noch nicht, wie viele andere ohne Symptome sich infiziert haben


... sagt der Experte. Ausgehend vom Wirkmechanismus der Impfstoffe sei es aber "extrem wahrscheinlich" dass auch asymptomatische Erkrankungen verhindert würden. Das werde anhand von Blutproben der Studienteilnehmer noch untersucht.



Kann ich trotz Impfung als Überträger in Frage kommen?

Zitat:
Das lässt sich nicht hundertprozentig ausschließen


... sagt Zeitlinger – doch dieses Problem habe man auch ohne Impfung, da man sich
gesund fühlen und trotzdem ansteckend sein könne.



Wie lange wird der Impfschutz anhalten, wie oft muss die Impfung aufgefrischt werden?

Diese Daten fehlen noch, da sich der Beobachtungszeitraum erst über wenige Monate erstreckt.

Zitat:
Die Impfung wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht lebenslang schützen


... sagt Zeitlinger. Es sei noch unklar, wann die Impfung aufgefrischt werden müsse.



Werden ältere Menschen die Impfung überhaupt vertragen?

Im Alter reagiert das Immunsystem nicht mehr so gut auf Impfungen. Was daher passieren könne, sei, dass die Schutzwirkung bei älteren Menschen nicht so hoch sei wie bei jüngeren.



Wie wirkt die Impfung bei Menschen mit unterdrücktem Immunsystem?

Menschen, deren Immunsystem (zum Beispiel aufgrund einer Organtransplantation) unterdrückt wird, wurden nicht in die Studien eingeschlossen.

Zitat:
Für eine Zulassungsstudie gehe ich nicht in eine Bevölkerungsgruppe mit einem besonders schwachen Immunsystem


... sagt Zeitlinger. Hier müssen die Zulassungsdaten abgewartet werden.



Wird kontrolliert, ob die Impfung auch wirkt, zum Beispiel mit einer Titerbestimmung?

Zeitlinger sagt:

Zitat:
Im Rahmen der Studien wurde das teilweise gemacht, um herauszufinden, wie hoch die Antikörpertiter sein müssen, um geschützt zu sein.


Der Mediziner geht aber nicht davon aus, dass eine solche Messung bei einer breiten Impfkampagne gemacht werde – der logistische Aufwand wäre zu groß, alle Geimpften einige Wochen nach der Impfung noch einmal auf ihre Antikörpertiter zu testen.



Wie ist der genaue Zeitplan für die Impfung in Österreich?

Es gibt einen Impfplan, der in Österreich in drei Phasen abläuft. In Phase 1 im Jänner werden nur Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna zu Verfügung stehen, erklärt der Experte. In dieser Phase wird ausschließlich in den Kranken- und Pflegeheimen, in den Krankenanstalten und im engeren Sinn im Gesundheitssektor geimpft. Phase 2 soll anschließend folgen.

Zitat:
Ich gehe davon aus, dass wir dann zusätzlich schon einen anderen Impfstoff von Astra Zeneca dazunehmen können


... betont Auer. Hier kann dann auch von niedergelassenen Ärzten geimpft werden. Alle Menschen über 65 Jahre sollen von ihren Hausärzten eingeladen werden, sich impfen zu lassen.

Zitat:
Wenn wir noch ausreichend Impfstoff zur Verfügung haben, wird zusätzlich in den kritischen Infrastrukturen geimpft, wie Polizei, der Justizwache, aber auch Lehrer und Betreuer in Kindergärten


... so der Experte weiter. In der Phase 3 sollte dann genug Impfstoffe für die Masse zur Verfügung stehen.

Zitat:
Das wird allerdings nicht vor April sein


... betont Auer.



Kann mir aussuchen, von welchem Hersteller meine Impfung kommen wird?

Nein, das hängt von der Verfügbarkeit und der Beschaffenheit der Impfstoffe ab.



Man wird sich den Impfstoff nicht aussuchen können. Wird jedoch auf Vorerkrankungen Rücksicht genommen?

Zitat:
Im Bereich der hochchronisch Kranken wird sorgfältiger darauf geachtet werden, welchen Impfstoff diese Personen bekommen werden


... betont Clemens Martin Auer, Covid-Sonderbeauftragter im Gesundheitsministerium.



Wird es eine Impfpflicht geben – eventuell für einzelne Berufsgruppen?

Zitat:
Es wird sicherlich keine gesetzliche Impfpflicht geben, für niemanden, auch nicht für einzelne Berufsgruppen. Das hat der Nationalrat noch nie beschlossen, weil es keinen politischen Konsens darüber gibt. Es gibt in Wahrheit einen Grundkonsens, dass keine Impfpflicht kommen soll


... stellt Auer klar.



Wenn ich geimpft bin, brauche ich dann keine Maske mehr?

Es können nicht alle Menschen in Österreich gleichzeitig geimpft werden, daher wird die Maske weiterhin wichtig sein. „Wenn wir eine hohe Durchimpfungsrate von 65 Prozent oder darüber erreichen und die Epidemiologen sagen, jetzt haben wir einen Zustand erreicht, wo die Ansteckungsgefahr nicht mehr so groß ist.



Welche Durchimpfungsrate wird angestrebt?

Zitat:
Ein normales Leben wird nur wieder möglich sein, wenn wir eine hohe Durchimpfungsrate erreichen


... sagt Thomas Staudinger, Leiter Intensivstation 13.i2 der Med Uni Wien. Aus epidemiologischer Sicht, so Ministeriumsvertreter Auer, sei eine Durchimpfungsrate von 60 bis 65 Prozent in der Bevölkerung notwendig.



Wie werden Risikopatienten verständigt, wann sie dran sind?

Bereits im Frühjahr wurden Risikogruppen definiert. Man werde diese Gruppe durch ihre Ärzte aktiv ansprechen und sie einladen – so bei ihrem Krankheitszustand eine Impfung ratsam ist – sich impfen zu lassen.



Was ist mit Kindern? Wann werden sie geimpft?

Jene Impfstoffe, die am Anfang in Europa zur Verfügung stehen werden, haben zum momentanen Zeitpunkt keine Zulassung für Kinder.



Was ist mit Politikern, wann werden sie geimpft?

Es wäre denkbar Politiker in der zweiten Phase zu impfen, da sie zu kritischer Infrastruktur gehören. Es habe diesbezüglich auch schon eine Anfrage des Parlaments gegeben, betont Auer.



Sollte es zu Impfschäden kommen, wer kommt dafür auf?

Das sei gleich, wie bei allen öffentlichen Impfaktion. In Österreich gibt es ein Impfschadengesetz, wo Ersatzleistungen genau definiert sind.



Wie kann ich etwa bei Fluglinien nachweisen, dass ich bereits geimpft wurde?

Es wird Teil der Impfdokumentation sein, die wir ja alle haben.

Zitat:
Es wird im Impfpass vermerkt werden


... so Auer.



Wird die Covid-Impfung eine Voraussetzung fürs Reisen sein?

Zitat:
Das ist eine politische Frage und diese stellt sich für den gesamten Schengenraum


... sagt Clemens Martin Auer.



Wird die Impfung etwas kosten?

Nein, wird sie uns nicht.

Die Impfung wird dem Steuerzahler etwas kosten, aber nicht uns als Individuum. Die Republik Österreich kauft diese Impfstoffe und wird sie auch kostenfrei verteilen.




Den gesamten Text findet ihr unter: https://www.kleinezeitung.at/lebensart/gesundheit/5907430/Leser-fragen-Experten-antworten. Dies ist nur ein kleiner Überblick bzw. Zusammenfassung.

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