KIN: Microsoft präsentiert neue Handys
Microsoft will den lukrativen Markt für Smartphones nicht länger Konkurrenten wie Apple und Google überlassen und hat seine erste eigene Handyserie KIN vorgestellt. Die zwei Modelle One und Two sind ab Mai in den USA im Handel erhältlich. Der Europastart folgt im Herbst.Die Microsoft-Handys mit dem Namen KIN (Codename "Project Pink") sprechen durch die Spezialisierung auf Soziale Netzwerke vor allem eine junge Käuferschicht an. "Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir speziell für die neue Generation von Nutzern eine mobile Erlebniswelt entwickelt - ein Handy, mit dem sie jeden Moment ihres Lebens mit anderen teilen können", so Microsoft-Manager Robbie Bach.
Statt über Menüs und Icons soll der Nutzer mit KIN durch bestimmte Themen wie Kontakte, Bilder und Textnachrichten navigieren und damit mit seinen Netzwerken in Kontakt bleiben. Auf dem Startbildschirm (KIN Loop) werden immer die neuesten Nachrichten aus Facebook, Twitter und anderen Sozialen Netzwerken angezeigt.
Steuerzentrale KIN Spot
Dreh- und Angelpunkt der Navigation ist der KIN Spot am unteren Bildschirmrand. Mit dem Finger können beliebig Fotos, Websites und GPS-Daten kombiniert und auf den Spot verschoben werden, danach wählt man jene Freunde aus, mit denen man die Infos teilen möchte und schiebt diese ebenfalls auf den KIN Spot.
KIN in zwei Modellvarianten
Die Hardware kommt vom japanischen Elektronikkonzern Sharp, der auch die Hardware für das von Microsoft übernommene Unternehmen Danger (Sidekick) hergestellt hatte. KIN wird es in zwei Modellvarianten geben (One und Two), die beide mit kapazitivem Touchscreen, ausschiebbarer Tastatur (Slider), GPS-Modul, 3G-, Bluetooth- und WLAN-Anbindung versehen sind. Mit dem integrierten FM-Radio sowie dem Zune-Mediaplayer können Musik und Videos abgespielt werden.
Das kleinere KIN One ist mit einer kleinen Tastatur zum einhändigen Tippen, vier Gigabyte Speicher und Fünf-Megapixel-Kamera mit LumiLED-Blitz ausgestattet.
Das größere Modell Two hat eine vollständige Ausschiebtastatur für beidhändiges Tippen, acht Gigabyte Speicherplatz, eine Acht-Megapixel-Kamera mit LumiLED-Blitz, mit der Videos in HD-Qualität aufgezeichnet werden können, und Stereolautsprecher.
Zur Version des verwendeten Betriebssystems aus der Reihe Windows Phone machte Microsoft zunächst keine Angaben. Laut dem US-Blog "Engadget" handelt es sich dabei um ein abgespecktes Windows Phone 7 ohne Unterstützung für Programme von Drittanbietern. Der Browser des Systems basiert demnach auf jenem von Windows Phone 7, allerdings soll dieser weder Flash noch Silverlight unterstützen.
Online-Backup im KIN Studio
Die Möglichkeit, den Speicherplatz mit Speicherkarten zu erweitern, gibt es nicht. Stattdessen werden Textnachrichten, Kontakte, Fotos, Videos und die Anruflisten in regelmäßigen Abständen auf einem eigenen Online-Speicher abgelegt. Das Backup-System läuft unter dem Namen KIN Studio. Es organisiert die persönlichen Daten nach dem Vorbild eines Online-Tagebuchs. Alle Handydaten sind somit jederzeit auch via Browser am Computer abrufbar.
Keine Unterstützung für Apps
Auf eine bei anderen Smartphones wie Apples iPhone und Googles Androids vielgenutzte Funktion verzichtet Microsoft allerdings: Apps. Mit diesen kleinen, teils kostenlosen, teils kostenpflichten Zusatzprogrammen kann ein Smartphone um sinnvolle Funktionen und einfach lustige Spiele ergänzt werden.
Das App-Angebot ist inzwischen riesig: Allein für das iPhone stehen über 180.000 verschiedene Apps zur Auswahl, die Zahl der Downloads übersteigt nach Schätzungen die Viermilliardengrenze.
Ab Mai in den USA, ab Herbst in Deutschland
In den USA kommt KIN im Mai über Verizon Wireless in den Handel, in einigen europäischen Ländern (Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) wird das Gerät ab Herbst über Vodafone exklusiv vertrieben. Wann KIN hierzulande erhältlich sein wird, ist nicht bekannt. Preise nannte der US-Konzern bisher nicht.
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