Mobilfunk gekappt: "Mubarak in San Francisco"
Ein Bahnbetreiber an der US-Westküste hat den Mobilfunk in einigen unterirdischen Haltestellen in San Francisco gekappt, um Proteste zu verhindern. US-Bürgerrechtler kritisieren das Vorgehen scharf.Das Bay Area Transit Network (BART), ein Bahnbetreiber an der US-Westküste, kappte am Donnerstag kurzerhand den Mobilfunkempfang in seiner unterirdischen Stationen in San Francisco, berichtete die "New York Times". Die Bahnbetreiber wollten damit Proteste der Initiative no justice no bart! gegen die Erschießung eines 45-jährigen Mannes durch den Sicherheitsdienst des Unternehmens im vergangenen Monat verhindern.
Betreiber geben Sicherheitsgründe an
Die Bahnbetreiber rechtfertigten ihr Vorgehen in einem am Freitag veröffentlichten Statement damit, dass die Demonstranten Mobiltelefone nutzen würden, um sich zu organiseren. Durch das Kappen der Leitungen in ausgewählten Stationen habe das Unternehmen verhindern wollen, dass die Sicherheit in den Stationen durch Menschenansammlungen gefährdet werde.
Scharfe Kritik von Bürgerrechtlern
Bürgerrechtler kritisierten das Vorgehen scharf. Die Electronic Frontier Foundation verglich das Kappen des Mobilfunkempfangs in den BART-Stationen in San Francisco mit der Sperre des Internets und des Mobilfunks durch den Diktator Husni Mubarak vor Massendemonstrationen im vergangenen Winter in Ägypten. Die Bahnbetreiber hätten mit dem Kappen des Mobilfunkempfangs in den Stationen das Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt. Auch die Untersuchung des Vorfalls durch die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commisson (FCC) wurde gefordert.
In Großbritannien forderten vergangenen Woche Parlamentarier das Abschalten des Blackberry-Dienstes BlackBerryMessenger (BBM), nachdem Polizei und Medien dem verschlüsselten Dienst eine zentrale Rolle bei der Organisation der Ausschreitungen in London und anderen Städten zugeschrieben hatten.
Quelle: Futurezone
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