Sicherheitsforscherin sieht in Vortrag auf der Hackerkonferenz rC3 übertriebene Kritik und keine praktikable Alternative
Eigentlich ist die Sicherheitsforscherin Jiska Classen dafür bekannt, Bluetooth-Sicherheitslücken aufzuspüren. So ist es ihr in der Vergangenheit unter anderem gelungen, Bluetooth-Lautsprecher zum Schweigen zu bringen oder die WLAN-Verbindung eines Smartphones über einen Bluetooth-Angriff zu deaktivieren. Umso überraschender mag für manche nun das Fazit ihres Vortrags auf dem derzeit laufenden Hackerkongress rC3 sein.
Bluetooth mag nicht die perfekte Lösung für das in den vergangenen Monaten vieldiskutierte Contact-Tracing via Smartphone-App sein, gleichzeitig sei es aber die beste zur Verfügung stehende Wahl. Die Genauigkeit der Messung sei zwar zugegeben ein Problem, da die bei Bluetooth verwendeten Frequenzen nicht durch Wasser gehen - und somit auch nicht durch Menschen, die immerhin größtenteils aus ebendieser Flüssigkeit bestehen. Ein anderes Problem gebe es in dieser Hinsicht hingegen nicht mehr: Aktuelle Versionen des Exposure Notification Framework (ENF) von Apple und Google würden die unterschiedliche Signalstärke einzelner Smartphones in ihre Berechnungen einbeziehen.
Eine Alternative wäre es, die Distanzmessung via Audio durchzuführen. Das wäre zwar tatsächlich genauer, habe aber erheblich Nachteile für die Privatsphäre. Immerhin bräuchten die betreffenden Apps dafür einen durchgängigen Zugriff auf das Mikrofon, was die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich reduzieren dürfte.
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