Zufalls-Chats mit Fremden: Warum Omegle nach 14 Jahren zusperrte
Das Portal ging eine außergerichtliche Einigung in einer Klage rund um Kindesmissbrauch einEs ist eine lange Abschiedsrede, die Leif K-Brooks, Gründer und Betreiber von Omegle auf der Website seines Dienstes veröffentlicht hat. Nach 14 Jahren Betrieb wurde Website vor wenigen Tagen eingestellt. Das 2009 gestartete Portal war ein Mitbewerber des damals bekannteren "Chatroulette" und verknüpfte Besucher nach dem Zufallsprinzip per Webcam und Textchat miteinander.
K-Brooks schreibt ausführlich darüber, wie für ihn als Einwohner eines kleinen Ortes das Internet schon in jungen Jahren ein "magischer Ort" war und für ihn das Tor in eine "vielfältige, lebendige Welt" öffnete, die auch für seine eigene Persönlichkeitsentwicklung essentiell war. Und als jemand, der als Kind selbst vergewaltigt worden war, bot es ihm auch eine Möglichkeit, Menschen zu treffen, ohne sich einer körperlichen Gefahr auszusetzen.
Bild: Omegle
Was in der Trauerrede des Gründers allerdings unerwähnt bleibt, ist der konkrete Grund für die Abschaltung von Omegle. Diese, fasst Wired zusammen, ist nämlich die Folge einer außergerichtlichen Einigung mit einer jungen Frau, die gegen das Unternehmen vor Gericht gezogen ist. Sie hatte bereits 2021 wegen unzureichenden Moderations- und Unterstützungsmaßnahmen geklagt und 22 Millionen Dollar Schadenersatz gefordert.
2014 hatte sie als Elfjährige auf Omegle einen Mann in seinen Dreißigern kennen gelernt. Dieser hatte sie über einen Zeitraum von drei Jahren dazu gebracht, Nacktaufnahmen in Bild und Video an ihn zu schicken und anzügliche Handlungen vor laufender Kamera für ihn und seine Freunde vorzunehmen.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
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