Heute ging es in den Kleßheimer Schlosspark und entlang des Mühlbach. Diesmal leider mit einem anderen Ende.
Um noch einen Freien Kopf zu bekommen, bevor wieder die anstregende Nachschicht beginnt und um uns von anderen Dingen abzulenken, haben wir uns heute mal den Kleßheimer Schlosspark ausgesucht. Das Schloss, in dem sich das Casino von Salzburg befindet, habe ich ja bereits abgelichtet. Deshalb sollte es heute eher der Park sein.
Leider befindet sich in diesem eine Baustelle, weswegen es kaum Fotomotive gab. Ausserdem war er, kaum sind die Ausgangsgeschränkungen aufgehoben, wieder komplett überlaufen. Aber dies spiegelte sich bereits in der Parkplatzsituation wieder und wir hätten es uns bereits denken können.
Aber zumindest der Frühling ist im Park bereits in vollem Gange. Es blüht überall und es zwitschern die Vögel, im Baustellenlärm. Überall Jogger, welche ohne Mundschutz ihrer Pressatmung nachgehen müssen.
Ich gebe zu, die Wirkung von Mundschutz ist umstritten, aber auch in nicht Krisenzeit kann man gerne auf Verbrauchte Atemluft und Speicheltröpfchen anderer Menschen, im eigenen Gesicht, verzichten.
Dies soll jetzt nicht implizieren das jeder Jogger oder auch Spaziergänger einen Mundschutz tragen soll, sondern einfach Abstand halten. Am besten sich mit dem Prinzip der Distanzzonen bekannt machen und nicht unter dem Bereich der "Sozialen Zone" (Infos dazu) kommen.
Aber zurück zum Frühling ...
Da wir von einer Bekannten gehört haben dass sich beim Mühlbach, welcher hinter dem Park fliesst, eine interressante Brücke befinden sollte, sind wir einfach in Richtung Bach aufgebrochen und diesem gefolgt ...
Vom Naturbild her einfach Traumhaft. Die Luft frisch wie immer an Gewässern. Man kann auch gut spazieren gehen, wenn einem die Radfahrer auf der Strasse nicht umfahren oder wenn man dem Bach entlang geht, die Mountainbiker.
Ihr werdet euch beim lesen schon Wundern das ich heute viel über die schwierigen Situationen mit meinen Mitmenschen schreibe. Ich weiss ja leider wie unser Spaziergang geendet hat.
Wir spazieren also den Bach entlang, mit Ziel diese Brücke zu finden. Die Karte am Handy offen, mit handgemalten Strichen der Bekannten, als Navigation. Ich knipse den einen und anderen Schnappschuss und wir wurde immer wieder schräg, von der älteren Generation, welche uns in nicht gerade geringer Zahl auf der Strasse entgegenkam - die Nordic-Walking-Stöcke hinter sich herziehend, anstatt in korrekter Verwendung bzw. Unterstützender Position - mit verachtenden Blick angestarrt. So manch einer schüttelte auch mal den Kopf. Als mache man was Verbotenes oder beraube der Natur gerade ihrer Seele.
Aber Egal, damit muss man Leben, dass Menschen Hobbys anderer nicht verstehen und ich versuche ja auch Akzeptanz für das spazieren schleifen von Stöcken aufzubringen.
Wir sind in der Natur. Das Vogelgezwitscher und das Muh einiger Kühe in der Entfernung macht gleich wieder gute Laune. Schnell das Weitwinkel durch das Tele getauscht und ...
Zwischendurch wieder eine "Dame", welche meiner Liebsten, in nicht mal 1 Meter Abstand (warum man so nahe jemanden dran geht, wenn man es schon kommen spürt?) und ohne Taschentuch, Hand, Ellbogen, Fuss oder was weiß ich, in ihre Richtung hustet.
Aufgebrachtheit und Missmut macht sich Breit ... Muh und Piep helfen nicht mehr ... Die Liebste fällt immer mehr in Gereiztheit, aufgund der Abfälligkeit oder gar Respektlosigkeit dieser ungebührlichen "Dame". Um es Nett zu formulieren.
Einfach Schnell weiter ...
Nun musste aber irgendwann die Brücke kommen? Einige Zeit und Weg vergingen und wir befanden uns wohl am Ziel ... Wir vermutetet das besagt Objekt hinter der nächsten Kurve.
Genau so war es. Auch gab es eine Sitzbank, welche aber leider von 5 Kindern, im geschätzten Alter von 10 -14 Jahren, belegt war. Schade. Eine kurze Erholungspause, im Sitzen, wäre dass was wir uns, zusätzlich zur Brücke, erhofft hätten.
Zwei Radfahrer, welche eher in unserem Alter waren, befanden sich bei Ihnen. Schnell wurde aber klar das sie nicht zu der Gruppe gehörten. Fluchtartig verliessen sie den Platz, als von den Kindern ein Bluetooth Boombox Lautsprecher in Betrieb genommen wurde. Die Gegend wurde also auf Voller Lautstärke, welche bei solchen Lautsprechern auch mal 122 Dezibel sein kann, mit Asozialem Deutschrap beschalt.
Ist zwar jetzt nicht unbedingt die Musikrichtung die mir die Muse bringt. Egal. Leben und leben lassen. Wir sind ja für Fotos der Brücke doch ein Stück gegangen und wollten eben auch diese Fotos machen.
Also runter zur Brücke. Kamera angesetzt, richtigen Winkel gesucht, fokusiert und schon nahm das Drama seinen Lauf ...
Der optisch Älteste muss nun genau just in diesem Moment über die Brücke laufen. Von Diesem inspiert gleich darauf der nächste aus der Gruppe. Eines der Mädchen wies die beiden Zurecht. Dies sei eine Grosse Respektlosigkeit meinte Sie. Ich stimmt dem nickend zu.
Der Ältere der beiden probierte unterdessen meine Aufmerksamkeit auf seinen Po zu lenken und voller Überzeugung mich dazu zu animieren, diesen in meine Fotosammlung aufzunehmen. Bevor ich irgendwas dazu sagen konnte, wurde Er von dem Jüngeren von der Brücke verdrängt. Dieser versuchte mich mit Rap-Handgesten zu einem Portraitfoto hinzureisen. Als ich ihm zu verstehen gab es ginge nur um die Brücke und das Mädchen zusätzlich nochmals darauf hinweisen musste, wie Respektlos doch sein Verhalten sei, verliess Er die Brücke. Sah mir über die Schulter zu, wie ich den richtigen Winkel suchte und ein paar Fotos machte.
Er gauckelte Interesse für das Fotografieren vor und wollte aber im Endeffekt nur Wissen welchen Wert die Fotoausrüstung habe, welche ich im Rucksack bei mir trug. Ich machte keine genauen Angaben und war auch nicht mehr daran Interressiert mich noch viel mit ihm auszutauschen. Irgendwie hatte es den Anschein, als würde Er mit seiner Wortwahl und Gestik sagen wollen, dass wenn es nicht helllichter Tag wäre und soviele Leute ringsherum immer wieder vorbeispazieren würden, dass der Rücksack vielleicht einen neuen Besitzer bekommt hätte. Aber dies ist natürlich rein Spekulativ und meine Meinung bzw. Bauchgefühl zu diese Situation.
Im Endeffekt entstanden, unter anderem, diese Bilder der Brücke ...
Man merkt an den Bildern, das diese einfach nicht mit der sonstigen Liebe, sondern einfach nur Genervt und unter dem Motto "Muss jetzt ein Bild machen" entstanden sind. Vielleicht werden wir den Ort ein anderes mal wieder aufsuchen und mehr Glück haben. Für diesen Tag hat es uns gereicht. Wir sind zurück zum Auto und Heim.
Mittlerweile gibt es unter der Kategorie "Alex fotografiert" bereits 112 Berichte. Noch nie musste ich schlechtes Berichten. Alle Ausflüge und Spaziergänge waren schön und man erinnert sich gerne zurück. Am Flughafen gab es einige Tolle Gespräche zum Thema Planespotting. In der Natur findet man immer wieder Leute die einen Interessiert fragen und staunen was man als Fotograf sieht, was andere nicht bemerken oder vergessen haben die kleinen Dinge des Leben zu schätzen, weil man vielleicht Alles schon zu Selbstverständlch hinnimmt?!
Es ist Erschreckend das es nicht nur die Kinder waren, denen man einiges Verzeihen muss und in diesem Alter eher in Richtung Eltern schauen müsste wo den die Erziehung bleibt, sondern auch ältere Menschen, jenseits der 50, welche es nicht mehr schaffen mit Anderen zu Harmonieren. Der Ellbogen ist (bildlich gesprochen) weit draussen und jeder ist nur mehr sich selbst der Nächste.
Falls es noch wem interessiert, hier findet ihr alle Bilder von Heute ...
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