Mit den PCR-Tests wird eine Gendatenbank aufgebaut?
10. Februar 2021, 15:480
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Immer mehr Quellen - in Social Media - behaupten, der PCR-Test diene in Wahrheit nur dem Auslesen des menschlichen Genoms, Infektionen könne man damit gar nicht feststellen.
Die Experten in Social Media haben wieder mal die Wahrheit in einige Sharepics gepackt. Die Erkenntnis ist diesmal das PCR-Tests nur dazu dient das menschliche Genom auszulesen und an Gesundheitsdaten heranzukommen.
Es wird behauptet, dass in der Beschreibung des Gesundheitsportals stehe, dass die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) die wichtigste Labormethode zur Untersuchung der molekularen Feinstruktur der Erbsubstanz ist. Demzufolge werde der PCR-Test auch dazu genutzt, das menschliche Genom auszulesen, um an die Gesundheitsdaten zu gelangen. Ansonsten habe aber ein PCR-Test keinerlei Aussagekraft, ob ein Mensch infiziert oder krank ist.
Es wird natürlich, wie meistens bei solchen Share-Bildern, keine genau Quelle für diese Aussage angegeben. Aber man kann mit dem Wortlaut schnell rausfinden das es sich um Gesundheitsportal Österreichs handelt.
Hier ein Screenshot:
Bild: Screenshot
Also stimmt es jetzt? Es ist ja eine Seriöse Quelle ..
Einige werden es jetzt sicher schon vermuten. Nein. Es ist Rosinenpicken. Es wurde wieder nur der Teil heraussuchte, der gefällt für das Sharepic, während ein anderer, wichtiger Teil des Textes als Lüge abgestempelt wird.
Im gleichen Text des Gesundheitsamtes Österreich steht nämlich auch:
In der Humanmedizin wird die PCR [...] auch in der Diagnostik von zahlreichen Infektionskrankheiten eingesetzt. Im Rahmen der Abklärung von Infektionskrankheiten stellen PCR-Verfahren [...] ein direktes labormedizinisches Nachweisverfahren dar.
PCR ist nämlich aufgrund des Verfahrens unheimlich vielseitig. Man kann damit somit nicht nur die molekulare Feinstruktur der Erbsubstanz untersuchen, sondern eben auch zur Diagnostik von Infektionskrankheiten einsetzen.
Die bekannteste Methode der PCR-Nutzung ist wohl wie man es in Serien wie "CSI" oder "Criminal Minds" sieht: An einem Tatort gefundene DNA, beispielsweise aus einem Haar, wird mittels PCR-Test zur Identifizierung eines Täters verwendet.
Und ja, im Prinzip kann man die Genome eines Menschen aus jeder Speichel-, Blut- oder Haarprobe entnehmen. Dazu ist aber ein spezielles Verfahren nötigt.
Der Verschwörungsmythos geht aber davon aus, dass sämtliche Labore, die PCR-Tests untersuchen, auch gleichzeitig das jeweilige Genom der Person isolieren und dies irgendwo speichern, um es dann wohl an irgendeine übergeordnete Organisation zu schicken.
Aber dann müsste man auch z.B. jeden Friseur oder das Rote Kreuz verdächtigen - denn wie oben schon erwähnt: Aus Haaren und Blutspenden könnte man ebenfalls Genome isolieren.
Was kann man also als Fazit sagen?
Aktuelle PCR-Tests (für die Covid Diagnose) sind daraufhin genormt, die RNA des SARS-CoV-2 Virus zu erkennen, aber nicht, um die DNA der Personen zu erkennen und zu isolieren. Der Mehraufwand wäre hier auch unglaublich hoch und man könnte ihn kaum verschleiern.
Es ist also Unwahrscheinlich dass alle Labore auch gleichzeitig die menschlichen Genome heimlich isolieren und in einer Datenbank speichern (ohne dass ein Labormitarbeiter petzt), ist also schon sehr "verschwörungsmythisch".
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