aleX am 07. Sep. 2021 um 23:31 |  3 Kommentare | Lesezeit: 2 Minuten, 40 Sekunden

Was ist nun Sache mit WhatsApp und dem Nachrichten mitlesen?

Können die Mitarbeiter wirklich die WhatsApp Chats seiner weltweit 2,5 Milliarden Nutzer mitlesen?



Nach einem investigativen Artikel von "Pro Republica" gibt es nun eine große Aufregung um den Schutz der Privatsphäre bei WhatsApp. Auch wir haben darüber berichtet, dass WhatsApp (unter bestimmten Umständen) Nachrichten mitlesen kann.

Facebook liest bei WhatsApp-Nachrichten mit
Über 1.000 Mitarbeiter*innen werden für das Sichten von WhatsApp-Nachrichten bezahlt.


Aber wie schlimm ist es wirklich? Was kann WhatsApp nun wirklich mitlesen?

Ich geh mal die einzelnen Punkte durch:

  • Worum geht es nun dieses Mal wieder?

    • Facebook, der Mutterkonzern hinter WhatsApp, soll über 1.000 Mitarbeiter rund um den Globus dafür bezahlen, private Nachrichten zu durchforsten, zu analysieren und zu bewerten.

    Sie sehen sich WhatsApp-Nachrichten von User an, welche zuvor gemeldet worden sind. Auch Bilder und Videos werden angesehen.


  • Aber WhatsApp-Nachrichten sind doch verschlüsselt?! Wie geht das?

    • Ja das stimmt .. WhatsApp verschlüsselt seit 2012 per Ende-zu-Ende Verschlüsselung Alle Nachrichten. Heißt, die Nachrichten von WhatsApp-Nutzer können nicht einfach so mitgelesen werden, sie sind geschützt.

    Aber! Und jetzt kommt das Aber .. Meldet ein Nutzer eine anderen WhatsApp-Nutzer, weil dieser etwa in Nachrichten Drohungen gegen eine Person verschickt, selbst gefährdendes Verhalten ankündigt, oder weil er Falschmeldungen, Kinderpornografie, oder sonstige Inhalte verbreitet, dann werden die letzten Nachrichten dieser Person automatisch an WhatsApp weitergeleitet und wie oben erwähnt überprüft.

    Zuerst wird sie von einer künstliche Intelligenz (KI) überprüft, wie dringlich etwas unternommen werden muss. Dies passiert voll automatisiert. Dann bekommen die Nachrichten erst die Mitarbeiter zu Gesicht, die man allgemein als "Content-Moderator" bezeichnet.


  • Meine Nachrichten bleiben also verschlüsselt?

    • Ja, die Nachrichten der gemeldeten Nutzer sind weiterhin verschlüsselt, auch wenn sie automatisiert im Hintergrund weitergeleitet werden.

    WhatsApp liest nur die Nachrichten von gemeldeten Nutzern und verheimlicht dies auch nicht. Diejenigen, die Nutzer melden, bekommen das auch in einem Popup-Fenster angezeigt. Außerdem steht es auch in den FAQs von WhatsApp.


  • Erfährt der gemeldete Nutzer, dass nun jemand Fremder die Nachrichten liest?

    • Nein, die Nutzer werden seitens WhatsApp nicht benachrichtigt. Das geschieht zum Schutz jener Personen, die die Person gemeldet haben.


  • Warum die Aufregung?

    • "ProRepublica" kritisiert, dass WhatsApp in letzter Zeit sehr darum bemüht war, das Image "privatsphärefreundlich" zu rücken.

    Der Mutterkonzern aber bisher (auch auf Nachfrage) verschwieg, dass es auch bei WhatsApp zu einer "Content-Moderation" kommt und weitergeleitete Nachrichten mitgelesen werden.

    Außerdem liegt ein Papier eines Whistleblowers vor, das belegen soll, dass auch bei WhatsApp jede Menge Software eingesetzt wird, um WhatsApp-Accounts zu analysieren.


  • Sollte man WhatsApp jetzt verlassen?

    • Das muss Jeder für sich selbst entscheiden .. Die Verschlüsselung der Nachrichten funktioniert ja grundsätzlich.

    Aber eine Sache sollte WhatsApp-Nutzern auf jeden Fall bewusst sein: Auch wenn die Inhalte in der Regel nicht mitgelesen werden, weiß WhatsApp über sogenannte "Metadaten" viel über einen. Neben der Telefonnummer, Smartphone-Informationen wie Modell, Betriebssystem, IP-Adresse, werden auch Informationen darüber, wie man mit anderen interagiert, gespeichert und an Facebook weitergegeben.

    Andererseits weiß jeder Webserver, über die Metadaten, über euren Browser, Betriebssystem, IP-Adresse usw. bescheid.



Es gibt noch 234 weitere Blogeinträge ...

« Nur mit der richtigen Handhabung kann eine FFP2-Maske funktionieren! | Ist der 3. Weltkrieg bereits für 2026 bis 2053 geplant? »


Autor schreiben




Kurze URL:


Bewertung: 3.7/5 (19 Stimmen)


Das könnte Dich auch interessieren:


Ähnliche News:
Besitzer erstaunt: Waschmaschine verbrauchte 3,7 Gigabyte an Daten pro Tag
Wie laaft's, KärntenGPT? Was hinter der Kärnten-KI steckt
Wasserflugzeug soll 100 Tonnen Fracht transportieren
52Pi Water Cooling Kit: Eine Wasserkühlung für den Raspberry Pi 5
Fabrik macht aus Salzwasser Süßwasser und fängt CO2 ein
Feuerwehr braucht 136.000 Liter Wasser, um Tesla zu löschen
Amazon will eigenen Wasserstoff für Fahrzeuge herstellen
Nvidia Geforce RTX 4090D: Ein exportfähiger Drache mit etwas weniger KI
Was nach Weihnachten bleibt ..
US-Wasserversorger gehackt: Standard-Passwort war "1111"


Weitere News:
Extreme Landung: Lufthansa Boeing 747 muss dramatisch durchstarten
Mercedes bekommt Need for Speed auf dem Display
Garry's Mod muss 20 Jahre Nintendo-Inhalte löschen
Schwachstelle in Virtualbox verleiht Angreifern Systemrechte
Ford macht mit Elektroautos massive Verluste
Polizei muss neuer KI-Ampel in der Stadt Hamm wiederholt nachhelfen
Adobe zeigt KI-Upscaling für Videos ohne Geflacker
Deutsches Bundeskartellamt darf Amazon nun noch schärfer kontrollieren
USA steht kurz vor Gesetz zum Tiktok-Verbot
Cloudnordic geht durch Hackerangriff pleite


Einen Kommentar schreiben

Du willst nicht als "Gast" schreiben? Logg Dich Hier ein.

Code:

Code neuladen

Kommentare
(3)

Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.



Kommentare:

Du hast bereits für diesen Kommentar angestimmt...

;-)


© by Ress Design Group, 2001 - 2024

Top