Waffen auf Facebook: Verkäufer fliegen erst nach zehn Warnungen hinaus
Theoretisch hat die Plattform den Vertrieb von Pistolen, Gewehren und Co in den USA verbannt. In der Praxis fehlt es der Regelung an BissDoch offenbar wird dieses Verbot nur relativ lax umgesetzt. Das geht aus internen Dokumenten und Gesprächen mit sechs aktuellen und ehemaligen Angestellten hervor, welche die "Washington Post" geführt hat. Die anonym bleibenden Insider erklären, dass es hier schon länger Konflikte zwischen den für die Regelsetzung zuständigen Teams und der Führung der Plattform gibt.
Öffentlich spricht Meta nicht über die Arbeitsweise solcherlei Moderation auf Facebook. Laut den Insidern und Dokumenten gilt für Käufer und Verkäufer allerdings eine "Ten Strikes"-Regel. Das bedeutet, dass sie zehnmal gegen das Verbot von Werbung für und den Verkauf von Waffen verstoßen müssen, ehe Facebook sie sperrt. Begründet wird dies unter anderem damit, dass viele Nutzer sich über das Verbot nicht im Klaren seien, da der Handel mit Waffen in den USA ja prinzipiell legal sei. Bis 2020 soll das Verwarnungslimit sogar noch höher gelegen sein.
Eine Einschränkung, wenn auch eine überraschend sanfte, gibt es für Käufer und Verkäufer, die zu Gewalt aufrufen oder "bekannte gefährliche Organisationen" loben. Hier schreitet man bereits nach fünf Verstößen ein. Die Vorgangsweise unterscheidet sich von jener bei anderen Sperrgründen. Wer Kinderpornografie postet oder sein Profilbild mit einer Naziflagge schmückt, wird sofort gesperrt. Wer Desinformation verbreitet, wird bei drei Vergehen in 90 Tagen beim ersten Mal temporär ausgeschlossen.
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