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Aso? E-Autos sparen also erst nach 219.000 Kilometern Fahrt Emissionen, im Vergleich zu einem Diesel?

10. Januar 2022, 20:36

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Bild: Pixabay

Es ist wiedermal Facebook und Nein, um eine bessere Klimabilanz zu haben als ein Diesel, müssen E-Autos viel weniger Kilometer fahren, als behauptet.

Es geht schon gut los zu diesem Thema auf Facebook, so wird behauptet:

Forscher: E-Autos sind kaum besser als moderne Verbrenner


.. auf einem Bild mit Text auf Facebook, das seit dem 6. Januar kursiert und bereits mehr als 7.200 Mal geteilt wurde.

Weiter wird behauptet es dauert angeblich 14,6 Jahre oder 219.000 Kilometer, bis ein Elektroauto CO2-Emissionen gegenüber einem Diesel-Fahrzeug einspare. Bei einem "neuwertigen Benziner" sind es immerhin 8,5 Jahre oder 127.500 Kilometer.




Gestürzt wird das ganze, um vielleicht noch ein wenig Seriösität zu gernerieren, durch das Verlinken auf einen Artikel des Münchner Merkur, welcher ursprünglich Ende Juni 2021 erschienen ist, aber im Januar 2022 erneut veröffentlicht wurde, weil er ..

immer noch Relevanz besitzt


Kurz und Bündig .. Die aktuelle Verbreitung dieser Zahlen ist irreführend. Denn die Aussagen im Artikel beruhen auf einem veralteten Bericht von 2019, die Daten wurden schon vor längerer Zeit aktualisiert.

So fallen bei der Produktion von E-Auto-Batterien, nach neueren Berechnungen, deutlich geringere Mengen Kohlendioxid (CO2) an. Auch zeigt die aktuelle Berechnung , dass E-Autos deutlich weniger Kilometer fahren müssen, bis sich ein Vorteil gegenüber einem Diesel einstellt. Je nach Größe der Batterie und der Art des getankten Stroms variiert die Klimabilanz von E-Autos aber stark.

Für die Berechnung der CO2-Bilanz von Elektroautos sind zwei Dinge wichtig: Wie viel CO2 bei der Herstellung der Batterie produziert wird, und woher der Strom zum Laden der Batterie stammt.

Wie viel CO2 bei der Herstellung einer Batterie verursacht wird, lässt sich nicht eindeutig beantworten, weil das von dem Modell, den Inhaltsstoffen und der Größe der Batterie abhängt.

Die Daten im oben erwähnten Merkur Artikel sind aus einer Auftragsarbeit des Unternehmens Joanneum Research Forschungsgesellschaft. Dieses schrieb 2019, für die Produktion einer Batterie würden durchschnittliche 171 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde verursacht.

Diese Ausage basiert wiederum auf einer Studie des schwedischen Umweltforschungsinstituts von 2017, die 175 Kilogramm CO2-Äquivalente Emissionen pro Kilowattstunde Energiegehalt der Batterie veranschlagt hatte und einer Veröffendlichung aus dem Jahr 2018 vom International Council on Clean Transportation, die sich jedoch ebenfalls auf die schwedische Studie und den darin genannten Wert von 175 Kilogramm bezieht.

Diese schwedische Studie wurde allerdings im September 2019 überarbeitet und kam in der aktuelleren Version auf Werte zwischen 61 und 106 Kilogramm CO2 pro Kilowattstunde. Somit basieren die Angaben, welche der Merkur im Januar erneut verbreitet hat, also auf veralteten Zahlen.

Auch der International Council on Clean Transportation hat im Juli 2021 neue Daten zu den Emissionen durch Batterieproduktion veröffendlicht. Im Bericht wird von durchschnittlich 60 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde bei Autos, die in den USA und Europa genutzt werden, ausgegangen.

Dazu gibt es auch noch einen Bericht der Universität Eindhoven aus 2020. Dieser geht davon aus, dass bei der Produktion zwischen 40 und 100 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde anfallen.

Und dann ist da noch der "Treibstoff", also der Strom ..

Man muss eben auch den getankte Strom mit einbeziehen, denn auf diesem Wege kann ein E-Auto weitere Emissionen verursachen. Wird Strom aber aus regenerativen Energien getankt, fallen keine weiteren Emissionen an. Sind im sogenannten Strommix jedoch fossile Energieträger enthalten, wie Kohle oder Gas, dann verschlechtern diese die Bilanz des E-Autos.

Der CO2-Ausstoß bei der Batterieproduktion liegt laut Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer-ISI), bei 61, 106 und 146 Kilogramm pro Kilowattstunde, je nach Akkugrösse.

Was kann man also schnelles Fazit sagen?

Die neuen Daten zeigen, dass die Produktion einer E-Auto-Batterie weitaus weniger Emissionen verbraucht, als noch vor einigen Jahren angenommen. Dennoch fallen aufgrund der Förderung seltener Rohstoffe viele Emissionen an, weshalb ein E-Auto erst nach einiger Fahrzeit einen Vorteil gegenüber Verbrennern entwickelt.

Nach wie vielen Kilometern ein E-Auto CO2-Emissionen gegenüber einem Verbrenner einspart?

Dies hängt unteranderem auch von dem Strommix ab, mit dem es geladen wird. Mit Strom aus Erneuerbaren Energien lässt sich die Bilanz stark verbessern ..

Hier mal die wichtigsten Links, wo ihr die Daten findet auf welche ich mich beziehe:




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