Intels erste Wimax-Karten

31. Mai 2007, 19:11 |  0 Kommentare

Auf der Wimax World am Mittwoch hat Chiphersteller Intel in Wien die ersten Wimax-Karten für Notebooks im Prototyp präsentiert. In Serie werden die sowohl für WLAN wie auch für den neuen Funkstandard Wimax tauglichen Karten noch heuer gehen. Intel-Manager Chris Beardsmore im Gespräch.

Der bei Intel für Europa Mittelost und Afrika zuständige Manager Beardsmore bekräftigte im Gespräch mit Ress.at, dass die ersten Karten für Wimax von Intel noch in diesem Jahr ausgeliefert würden.

Von Punkt zu Punkt
Die ersten Wimax-Netze, die seit zwei Jahren überall auf der Welt aufgebaut werden, bestehen bis jetzt nur aus fixen Funkstrecken, Punkt zu Punkt. In der Regel wird - wie etwa von der Wimax Telecom in Österreich - die letzte Meile zu einzelnen Haushalten in unterversorgten Gebieten überbrückt.

Der neue, vor allem von Intel und Motorola vorangetriebene Datendienst Wimax [Worldwide Interoperability for Microwave Access] alias IEEE 802.16 ermöglicht natürlich auch Internet-Telefonie.

Von Punkt zu Mobil
Während also die Wimax-Basisstationen längst im Einsatz sind, kommen nun die Karten für Laptops und Handhelds auf den Markt.

Damit eröffnen sich dem Datendienst, der mit weitaus höheren Reichweiten, einem besseren Netzwerkmanagement und höheren Bandbreiten das herkömmliche WLAN weit übertrifft, Möglichkeiten, die auch gestandene Mobilfunker schaudern lassen.

Dazu kommt, dass die Wimax-Frequenzpakete quer durch Europa zu einem Bruchteil der Kosten der UMTS-Frequenzen versteigert wurden und dass Wimax-Sendeequipment im Vergleich zum herkömmlichen Mobilfunk deutlich günstiger ist.

InfoCombo Mini PCI-Express-Card



Die Wimax-"Endgeräte" selbst sind alles andere als spektakulär. Als Erste verfügbar sind eine "Combo Mini PCI-Express-Card", wie sie in Laptops mit eingebautem WLAN bereits so ähnlich enthalten ist.

Im Original ist der Prototyp gerade etwa 5 mal 3 Zentimeter groß und kann sowohl für WLAN [2,4 GHz] wie auch für Wimax [2,5 GHz US] insgesamt drei Antennenausgänge ansteuern.

"Das Silizium da werden wir noch schrumpfen", sagte Beardsmore und deutete auf die vier großen Chips "Aus je zwei machen wir einen Chip."

Wer den Verlauf der Leiterbahnen sieht, weiß, welche Chips gemeint sind.

Der umrandete Teil des "Radio Units" bezeichnet den HF-Bereich. Drei Analog-Chips vor den drei Antennenausgängen machen mit Filter-, Empfänger- und Endstufe-Elementen den Transceiver [Sender/Empfänger] komplett.


Im Austria Center startete am Mittwoch die Wimax World Europe 2007. Den Auftakt für den von Intel und Motorola angetriebenen mobilen Datenfunkstandard setzte am Dienstag ein "Executive Summit" mit starken Ansagen zu den UMTS-Geschäftsmodellen der Mobilfunker.

Unterschiedliche Frequenzen
Das Problem an der Entwicklung der Funkkarten sei vor allem, sagte Intel-Manager Beardsmore, dass weltweit bis jetzt ganz unterschiedliche Frequenzspektren für Wimax freigegeben worden seien.

In den USA ist dies vor allem der Bereich 2,3 und 2,5 Gigahertz - also rund um das WLAN-Spektrum - in den meisten Teilen Europas wie auch hierzulande ist Wimax derzeit nur im 3,5 GHz-Bereich erlaubt.

Was die Freigabe der zusätzlichen Frequenzen auch in Österreich angehe, sagte Beardsmore abschließend "so fragen wir nicht nicht nach Spektrum für Wimax. Wir fragen nach Spektrum allgemein." Am Wichtigsten seien nämlich technologieneutrale Ausschreibungen, um dem technischen Fortschritt Raum zu lassen und nicht veraltetende Standards festzuschreiben.

Mehr dazu findet ihr im Orf FuZo Archiv





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