aleX am 26. Sep. 2020 um 12:33 |  2 Kommentare | Lesezeit: 3 Minuten

Nein! Event 201 ist keine geplante Pandemie

Auf der Suche nach einer Ursache der Corona Pandemie taucht bei Verschwörungsmythikern immer wieder das ominöse "Event 201" auf. Was ist Event 201?


Bild: Pixabay


Bei "Event 201" soll es sich um einen Plan halten, der Monate vor der Pandemie ausgeführt wurde und die Grundlage der jetzigen Corona-Pandemie sein soll.

Und natürlich gibt es wieder ein SharePic aus Social Media dazu:



Bild: Screenshot


Aber was ist "Event 201" wirklich?

Es handelte sich dabei tatsächlich um eine Pandemieübung, welche vom Johns Hopkins Center for Health Security in Partnerschaft mit dem Weltwirtschaftsforum und der Bill and Melinda Gates Foundation am 18. Oktober 2019 in New York veranstaltet wurde.

Es ging um ein Szenario um die globale Ausbreitung eines Coronavirus (nicht SARS-CoV-2) in extremer Form, die an der Übung Anwesenden wollten damit Erkenntnisse gewinnen, wie politisch und wirtschaftlich auf eine solche Pandemie zu reagieren sei.

Die Übung wurde eben "Event 201" genannt, da es jährlich etwa 200 Epidemien weltweit gibt und es nur eine Frage der Zeit war, wann sich eine der vielen Epidemien zu einer Pandemie ausweiten würde.

Warum dann Corona?

Es gibt ja nicht nur Einen, sondern viele bekannte Vertreter der Coronaviren. Neben SARS CoV-2, auch SARS-CoV und MERS-CoV. Bei dieser Übung entschied man sich auch für einen Coronavirus, da ein solches die SARS-Epidemie 2003 verursachte, die zu einer Pandemie hätte werden können.

Was ist nun Fakt? Ist die jetzige Pandemie geplant gewesen?


Korrelation impliziert keine Kausalität!!!

Auch wenn diese zwei Ereignisse (Übung und Ausbruch der Covid Pandemie) zeitlich nah beieinander liegen, müssen sie nicht zwangsläufig miteinander zu tun haben.

Die Übung zeig in jenem Fall im Hinblick auf die aktuelle Pandemie, das sie nicht wirklich etwas gebracht hat, denn zwischen der Übung und der jetzigen Pandemie liegt viel zu wenig Zeit, als dass Regierungen und Unternehmen die Vorschläge auch in die Tat hätten umsetzen können.

Wir können sogar von Glück reden, dass die jetzige Pandemie nicht so stark verläuft wie in der Pandemieübung, ansonsten hätten wir sehr viel mehr Tote mittlerweile zu beklagen: Das fiktive Coronavirus verbreitete sich weitaus stärker und aggressiver als SARS-CoV-2.

Aufgund des Verschwörungsmythos, äußerte sich auch das Johns Hopkins Center selbst:


Um es klar zu sagen: Das Zentrum für Gesundheitssicherheit und seine Partner haben während unserer Übung am Tisch keine Vorhersage getroffen. Für das Szenario haben wir eine fiktive Coronavirus-Pandemie modelliert, aber wir haben ausdrücklich erklärt, dass es sich dabei nicht um eine Vorhersage handelt.

Stattdessen diente die Übung dazu, die Bereitschafts- und Reaktionsherausforderungen hervorzuheben, die bei einer sehr schweren Pandemie wahrscheinlich auftreten würden. Wir sagen jetzt nicht voraus, dass der Ausbruch von nCoV-2019 65 Millionen Menschen töten wird.

Obwohl unsere Tischübung ein Schein-Coronavirus beinhaltete, sind die Inputs, die wir für die Modellierung der potenziellen Auswirkungen dieses fiktiven Virus verwendet haben, nicht mit nCoV-2019 vergleichbar.


Und diese Erklärung steht dort auch schon seit geraumer Zeit, gut erkennbar daran, dass dort noch von nCoV-2019 die Rede ist, das neue Coronavirus aber schon seit Längerem den Namen SARS-CoV-2 trägt.

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Coronavirus irgendwann pandemisch werden würde. Aus der Pandemieübung jedoch den Schluss zu ziehen, dass die jetzige Pandemie geplant sei, entbehrt jeder Grundlage.



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