Siri-Sprachaufnahmen: Whistleblower wirft Apple massive Überwachung vor
20. Mai 2020, 08:07 | 1 KommentarEinst für Subunternehmen tätiger Mitarbeiter sieht sich an Orwells "1984" erinnert und beklagt Untätigkeit der Datenschutzbehörden
Im Sommer 2019 musste sich Apple einige Vorwürfe gefallen lassen. Ohne explizite Zustimmung der Nutzer hatte sich der Konzern von seiner auf vielen Geräten laufenden Sprachassistentin Siri Aufzeichnungen liefern lassen, die anschließend von Mitarbeitern ausgewertet wurden. Dabei handelte es sich oft nicht einmal um direkte Angestellte von Apple, sondern um Personal von Subunternehmen im Auftrag des IT-Konzerns.
Nachdem das Bekanntwerden dieses "Grading" genannten Prozesses hohe Wellen geschlagen hatte, stellte Apple es vorläufig ein und kündigte Änderungen an. Seit Oktober 2019 wird es wieder fortgesetzt, diesmal ohne externe Firmen, mit Opt-in-Einwilligung und, so hieß es, besserer Wahrung des Datenschutzes. Notwendig sei diese Form der Analyse aber jedenfalls, um die Dienste von Siri zu verbessern.
Dem widerspricht Thomas Le Bonniec jedoch vehement. Der Franzose war von Mitte Mai bis Mitte Juli im irischen Cork für das Unternehmen Globe Technical Services tätig, schreibt er in einem offenen Brief (PDF). Er arbeitete dabei an einem Projekt namens "Bulk Data" mit, in dem für Apple die Verschriftlichung von Siri-Aufnahmen vorgenommen wurde. Er wirft dem iPhone-Hersteller vor, den tatsächlichen Umfang seiner Datenauswertung zu verschweigen. Und entgegen der Versprechungen habe sich auch seit der Umstellung nichts Wesentliches geändert.
Bild: Thomas Le Bonniec
Während Apple erkläre, dass es nur zur Übertragung einer Sprachaufnahme kommen könne, wenn man bewusst Siri per Sprachkommando oder Tastendruck auf dem iPhone, iPad, Macbook, Apple TV, den Airpods oder der Apple Watch aktiviere, deuteten viele Übertragungen darauf hin, dass die Sprachassistentin immer wieder auch "hinhören" würde, ohne dass der jeweilige Nutzer das bewusst veranlasst hätte.
Siri-Aufzeichnungen würden seit mindestens fünf Jahren ausgewertet. Zudem verknüpft Apple nach Einschätzung von Le Bonniec auch "Keywords" aus den Sprachaufnahmen - erfasst werden hier etwa Namen, Apps oder Titel von Serien, Filmen und Musikstücken - mit anderen Nutzerinformationen wie Kontaktinformationen und Standort. Ein entsprechendes Projekt trägt laut dem Whistleblower die Bezeichnung "Development Data". "Ich glaube, da geht irgendetwas Zwielichtiges vor sich", so der einstige Apple-Zuarbeiter. Er spekuliert, dass das Unternehmen die kombinierten Daten womöglich für den Verkauf von Werbung verwende.
Mehr dazu findest Du auf derstandard.at
Kurze URL:
Das könnte Dich auch interessieren:
Selbst in den USA ist Apple offenbar noch weit von einer Veröffentlichung für die breite Masse entfernt. In Europa ist der Zeitplan ohnehin komplett offen
Apple-Nutzer können noch in diesem Jahr mit erheblichen Verbesserungen an Siri, dem virtuellen Assistenten des Unternehmens, rechnen, auch wenn Apple Intelligence erst 2025 kommt.
Ähnliche News:
Siri mit KI soll zur WWDC erscheinen
Datenpassen bei Lufthansa: Siri ruft Buchungsdaten fremder Fluggäste ab
iOS 18: Siri soll endlich brauchbar werden
Apples Sprachassistent könnte bald ohne "Hey Siri!"-Befehl auskommen
Wie Alexa, Siri und Cortana zu Komplizen für Hacker werden können
Statt "Hey Siri" soll man künftig nur noch "Siri" sagen
Alexa, Siri und Co könnten der Entwicklung von Kindern schaden
Siri bekommt neue, geschlechtsneutrale Stimme zur Auswahl
Apple: Gespräche mit Siri wurden aufgezeichnet, trotz Opt-Out
Siri mit iOS 15 ein wenig dümmer
Datenpassen bei Lufthansa: Siri ruft Buchungsdaten fremder Fluggäste ab
iOS 18: Siri soll endlich brauchbar werden
Apples Sprachassistent könnte bald ohne "Hey Siri!"-Befehl auskommen
Wie Alexa, Siri und Cortana zu Komplizen für Hacker werden können
Statt "Hey Siri" soll man künftig nur noch "Siri" sagen
Alexa, Siri und Co könnten der Entwicklung von Kindern schaden
Siri bekommt neue, geschlechtsneutrale Stimme zur Auswahl
Apple: Gespräche mit Siri wurden aufgezeichnet, trotz Opt-Out
Siri mit iOS 15 ein wenig dümmer
Weitere News:
Lästiger App-Bug: Update und Deinstallation unter Windows 10 nicht möglich
Knapp vor 100.000 Dollar: Bitcoin weiter auf Rekordjagd
Microsoft: Flight Simulator 2024 wird "Größtenteils negativ" bewertet
Wegen Sicherheitslücke: D-Link drängt auf Entsorgung älterer Router
US-Regierung will Chrome vom Rest des Konzerns abspalten
Windows 11: Lautstärke unerwartet voll aufgedreht
Restore Credentials: Nahtloser App-Wechsel auf neuen Android-Geräten möglich
Windows 10: Microsoft nervt Nutzer mit Vollbildwerbung für Copilot+-PCs
Nvidia wächst rasant und Aktie fällt
Über Spotify wird nun auch raubkopierte Software verteilt
Knapp vor 100.000 Dollar: Bitcoin weiter auf Rekordjagd
Microsoft: Flight Simulator 2024 wird "Größtenteils negativ" bewertet
Wegen Sicherheitslücke: D-Link drängt auf Entsorgung älterer Router
US-Regierung will Chrome vom Rest des Konzerns abspalten
Windows 11: Lautstärke unerwartet voll aufgedreht
Restore Credentials: Nahtloser App-Wechsel auf neuen Android-Geräten möglich
Windows 10: Microsoft nervt Nutzer mit Vollbildwerbung für Copilot+-PCs
Nvidia wächst rasant und Aktie fällt
Über Spotify wird nun auch raubkopierte Software verteilt
Einen Kommentar schreiben
Kommentare
Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.
(1)
Bitte bleibe sachlich und fair in deinen Äußerungen. Sollte dein Kommentar nicht sofort erscheinen, ist er in der Warteschlange gelandet und wird meist zeitnah freigeschaltet.
Kommentare:
Du hast bereits für diesen
Kommentar abgestimmt...
;-)
© by Ress Design Group, 2001 - 2024