WiFi-Befreiung und Spam-Opfer-Casting

14. Sep. 2008, 18:31 |  0 Kommentare

Der Medienkünstler Jonah Brucker-Cohen hinterfragt das technische und soziale Regelwerk von Netzwerken und sucht nach subversiven Möglichkeiten der vernetzten Kommunikation.

Was passiert, wenn sich ein Teilnehmer ein offenes drahtloses Netzwerk komplett unter den Nagel reißt? Dieser Frage geht Brucker-Cohens Projekt WiFi-Hog nach. Das System für tragbare Computer, das aus einer Netzwerkkarte und einem Portable Video Jammer [PVJ] besteht, hindert andere daran, offene Netzwerke zu nutzen und lässt lediglich Datenpakete passieren, die die IP-Adresse des WiFi-Hoggers als Ausgangs- oder Zielpunkt haben.

Mit WiFi-Hog [2003] und dem Nachfolgeprojekt WiFi-Liberator [2007], einem Tool-Kit, das Pay-per-Use-Netzwerke für die Allgemeinheit öffnet, wolle er den Kampf um freie Funkfrequenzen thematiseren, sagt Brucker Cohen zu Ress.at. Mit der zunehmenden Dichte von Netzwerken im öffentlichen Raum komme es vermehrt zu Konflikten zwischen kommerziellen Betreibern und Anbietern freier Zugänge. Unternehmen würden durch das übermäßige Beanspruchen von Frequenzbändern versuchen, freie Alternativen zu verdrängen.

Die Kosten für die Errichtung von WiFi-Netzwerken würden ständig sinken, so Brucker-Cohen. Die Unternehmen sollten ihre Netzwerke öffnen, da der Umsatz, den sie mit gebührenpflichtigen Angeboten machen, ohnehin zu vernachlässigen sei. Es sei nicht einzusehen, warum Unternehmen für solche Dienstleistungen Gebühren einheben: "Die Nutzung der Toiletten bei Starbucks ist ja auch kostenlos."

Mehr dazu findest Du auf fuzo-archiv.at





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