"IPod und MP3s ruinieren die Tonqualität"
13. Sep. 2007, 10:30 | 0 KommentareMusikproduzenten, Toningenieure und Künstler beschweren sich zunehmend darüber, dass sie bereits bei der Aufnahme davon ausgehen müssen, dass die Musik später in schlechter Qualität über minderwertige Kopfhörer gehört wird.
Die Verbreitung des MP3-Standards und der Erfolg von Musik-Playern wie dem iPod hätten zu einer Verschlechterung der Standards für Audioqualität geführt, beklagt die Musikbranche.
Zitat:
"Inzwischen hört sich jede Band nach der Fertigstellung eines Stückes die Musik sofort auf dem iPod an"
...so Alan Douches, der in der Vergangenheit mit Fleetwood Mac gearbeitet hat, gegenüber dem "Wall Street Journal".
Zitat:
"Heute glauben junge Musiker, dass MP3 ein hochqualitatives Medium ist und iPods State of the Art sind."
Neue Arten der Nutzung
"Die Tonqualität von MP3 ist nicht gut, und aus audiophiler Sicht stimme ich zu", so Peter Rantasa, Direktor des Music Information Center Austria [mica].
Zitat:
"Aber die Qualität wird durch die Nachfrage der Konsumenten bestimmt. Unterschiedliche moderne Nutzungsanwendungen - wenn man sich mit einem MP3-Player in einer geräuschreichen Umgebung bewegt - erfordern nicht höchste Tonqualität. Ebenso, wenn ich Musik nur als Untermalung im Hintergrund laufen lasse,"
...sagt Rantasa.
Tonqualität leidet unter hoher Lautstärke
Eine weitere Sorge der Produzenten betrifft die Lautstärke. Unter der Annahme, dass sich laute Musik besser verkaufe, würden aktuelle Produktionen in höherer Lautstärke veröffentlicht, wodurch die Tonqualität ebenfalls leide.
Zitat:
"Mir ist Qualität wichtig, auch wenn den Jugendlichen auf der Straße gefällt, was sie auf MySpace hören, das noch unter den Standards von MP3 liegt"
...so Stuart Brawley, der für Cher und Michael Jackson aufgenommen hat. "Wir versuchen die bestmögliche Qualität zu liefern, aber wir müssen realistisch einschätzen, wie viel Zeit wir darauf verwenden können."
Großer Beitrag zur Musikverbreitung
Nichtsdestotrotz geben auch Gegner des MP3-Standards zu, dass sie selbst MP3-Player besitzen und zu schätzen wissen, wie sie zur Verbreitung von Musik beigetragen haben.
Es sei lediglich bedauerlich, dass die Geräte technische Standards für die Produktion von Musik setzten.
Publikum legt keinen Wert auf Qualität
Höchste Audioqualität sei jedoch heute kaum noch ein Wettbewerbsvorteil, erklärt Rantasa.
Zitat:
"Ich glaube, dass es sehr schwer ist, audiophile Konsumenten zu finden. Das mediale Zeitbudget wird heute anders ausgenutzt. Kaum jemand findet Zeit, sich eine Schallplatte stundenlang zu Hause anzuhören."
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