Urteil im Prozess: Facebook muss Max Schrems 500 Euro zahlen
Der Datenschutzaktivist soll von Facebook 500 Euro und seine Daten bekommen. Er geht in Berufung.Nach sechs Jahren Prozess kam es in der Causa Max Schrems vs. Facebook am Wiener Landesgericht endlich zu einem Urteil: Die Wiener Richterin Margot Slunksy-Jost spricht Max Schrems eine Summe von 500 Euro zu. Zum Vergleich: Das ist genau so viel, wie eine Wiener Privatperson Strafe zahlen muss, die im Juni in Wien einen "lauten Darmwind" vor einem Polizisten entweichen ließ.
Facebook muss Schrems aber auch innerhalb von 14 Tagen all seine Daten vollständig aushändigen, die das Unternehmen über ihn gespeichert hat (PDF). Laut dem Urteil sei es "unstrittig", dass Facebook dem österreichischen Juristen, der während der langen Prozessdauer sein Rechtsstudium abgeschlossen hatte, nicht alle Daten, die der Konzern über ihn gespeichert hat, herausgerückt hat. Im Aktivitäten-Protokoll, welches Facebook seinen Nutzern zur Verfügung stellt, werden viel weniger Daten angezeigt, als über einen gespeichert ist. Das gab auch die zuständige vorgeladene Zeugin von Facebook beim Prozess zu - mit der Begründung, dass dem Nutzer alle "für sie relevanten Daten" zur Verfügung gestellt werden.
Der Datenschutzaktivist hatte eine Klage gegen Facebook eingebracht, weil Facebook seiner Ansicht nach mehrere Datenschutzverletzungen begangen hat und er seine Daten vom US-Konzern, der in Europa eine Niederlassung in Irland hat, nie vollständig erhalten hat.
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